Padborg 2 (1)

Im Bild rechts: Zweikampf mit einer Durbahn[1]-Honda (auf der Basis einer CBR 600RR, von der allerdings nur noch Rahmen und Motor übrig blieben - das Resultat wiegt vollgetankt(!) 150kg, und nicht ca. 200kg).

Mir scheint die ganze Debatte um das "beste Motorrad" letztlich völlig unerheblich, zumindest wenn es um meine Liga geht, oder jene zwei oder drei Klassen darüber. Bei den Profis mag das anders aussehen; da entscheidet das berühmte "letzte Kilo" über den Tagessieg. Wenn man aber als Hobbyfahrer am Limit kratzt, hat man genug mit den eigenen fahrerischen Unzulänglichkeiten zu kämpfen, als daß es auf ein paar PS mehr oder weniger ankäme.

Es macht mehr Sinn, Wege zu finden, überschrittene Limits sturzfrei abzufangen, statt nach einer optimalen Fahrwerkseinstellung zu suchen, oder gar in Motortuning zu investieren.

Wenn man sich beispielsweise klar macht, daß man auf einen verpaßten Bremspunkt in Start&Ziel reagieren kann, indem man den "Notausgang" in die Boxenausfahrt nimmt, kann man ganz erheblich Speed zulegen - einfach deshalb, weil man das Limit auch überschreiten und damit überhaupt erst testen kann.

Das ist eine Überlegung, die ich gerade aus Padborg mitbringe: in Start&Ziel war ich knapp davor, entweder mit voll aufgerissenem Gas oder maximal zugezogenen Bremsen zu fahren - und zwar frei von Streß oder gar Angst. Das ging nur, weil ich in einem relativ frühen Turn beim Anbremsen das Gefühl hatte, daß es eng werden könnte, und den erwähnten Notausgang dann auch ausprobiert habe. - Aber auch dort geht das noch besser, und an anderen Stellen fahre ich nach wie vor völlig ohne Konzept und weit unterhalb auch meiner eigenen Möglichkeiten.

Ich denke aber, daß ich kaum einen Millimeter weiterkomme, wenn ich über besseres Material nachdenke. Die Idee hingegen, sich gewissermaßen eine Testumgebung (für eine spezielle Strecke) auszudenken, in der man das Limit auch überschreiten kann, kommt mir gerade nicht ganz dumm vor (über die einschlägige Grenzerfahrung verfüge ich ja bereits).