8.5.2008

Klavierabend

Eben habe ich einige Aufnahmen Alfred Brendels aus den Siebzigern gehört, erst Beethoven, Klaviersonate Op.28 ("Pastorale"). Hmm, dachte ich: die frühen Werke Beethovens sind ja... und überprüfte das mit einem Werk aus der mittleren Schaffensperiode: op. 53 ("Waldstein"). Hmm, dachte ich - als ich mich dabei ertappte, in einem zufällig in Griffweite liegendem Buch zu blättern -, irgendetwas Richtiges möchte ich heute aber doch noch hören.

Es folgte eine Aufnahme von Schuberts Impromptus D.899, nochmals gespielt von Brendel, nochmals in den Siebzigern, sogar erschienen auf dem gleichen Label (Philips) und produziert mit wahrscheinlich identischer Aufnahmetechnik. Ja, dachte ich, und legte das Buch beiseite - ich vergaß sogar, wie idiotisch das ist, bei dem Sommerwetter drinnen zu hocken und Musik zu hören -: wie gelungen das ist; wie da Musik nicht erkämpft wird, sondern wie selbstverständlich schlicht geschieht; wie einfach hier höchste Kunstfertigkeit erscheint, wo anderswo gekämpft und gerungen wird, ohne zu etwas anderem zu finden als das Abbild eines Kampfes.

Und die Ursache dieses Eindrucks hat sich, im direkten Vergleich, weder dem Pianisten noch der Aufnahmetechnik zu verdanken.

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