7.4.2008

Lob der S-Bahn

OK, die Kollegen bei der Arbeit wissen es jetzt, da kann es auch die Weltöffentlichkeit erfahren: ich besitze momentan kein Auto, dafür drei Motorräder.

Drei.

Das sind nicht etwa Sammlerstücke, die ein privates Museum schmücken: ich fahre sie alle, und ich brauche sie auch. Für einen Nicht-Zweiradler muß das ziemlich irre klingen, und dem kann ich das eh nicht erklären. Einem Biker wird es einleuchten, wenn ich sage: eine Enduro (Yamaha XT) für den Stadtverkehr und zur Arbeit, eine Moto Guzzi V11 für die Touren, eine Kawasaki ZX6 für die Rennstrecke. Hey, ich habe gesagt: einleuchtend für einen Biker! der Herr da im Hintergrund mit Stahlhelm auf dem Kopf und nem dicken Chopper unter dem Hintern [1].

Das führt zu Problemen ganz eigener Art (von den Kosten für die diversen Versicherungspolicen ganz abgesehen): es gibt Konstellationen, in denen ich kein Motorrad zur Verfügung habe, und mit der S-Bahn zur Arbeit muß. - Spätestes das ist jetzt so irre, daß keiner mehr begreift, sondern weltweites (denn ein Blog ja ist eine weltumspannende Angelegenheit) Kopfschütteln einsetzt.

Der Punkt ist: ich habe Stellplätze in zwei unterschiedlichen Tiefgaragen. Eine ist direkt um die Ecke, und bietet Platz für eine Maschine. Die zweite liegt ungefähr zwei Kilometer Richtung Innenstadt, und nachdem ich mich beim Hausmeister als unglaublich freundlicher Zeitgenosse bekannt gemacht habe, darf ich auf dem Stellplatz sogar zwei Moppeds abstellen. Macht eine glücklich-trockene, nicht-rostende Dreisamkeit aus XT-V11-ZX.

Am Donnerstag habe ich die Dame für den Alltag gegen die Spinnerin für die Rennstrecke getauscht - und bin sie nicht mehr losgeworden, weil das Wochenende übel verregnet war. Kann man einen waschechten Supersportler auf nasser Straße bewegen? Nur, wenn es absolut unvermeidlich ist, und vermeiden ließ sich's - freilich um den Preis, daß ich heute (und den Rest der Woche) die Öffentlichen in Anspruch nehmen muß. Und um den, daß ich ums Verrecken nicht weiß, wie ich den Kollegen den Grund dafür erklären soll.

  1. [1] Das ist natürlich ironisch gemeint. Ich grüße auch Harley-Fahrer, obwohl ich sie nicht ernst nehmen kann. Na: die mich ja auch nicht.

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