1.3.2008

Kriechel (Ahr) - Spätburgunder QaB 2006

Nach der gestrigen Enttäuschung konnte ich dann doch nicht an den Pappkarton, sondern habe eine Flasche Pinot aus dem Keller geholt ("Spätburgunder" und "Pinot" sind Synonyme für dieselbe Rebsorte). Es geht nämlich auch anders: statt 40 Euro für einen großen Namen einen wirklich guten Wein für 6 Euro.

Verkostungsnotiz: Erde und Kuhstall in der Nase, ein sortentypischer Pinot mit weichen Tanninen und großer Komplexität, Cassis, Schoko, deutliche Frucht im - erstaunlich langen - Nachhall.

Die Ahr ist ein schmaler Fluß nördlich der Mosel, der ein spektakuläres Tal gefräst hat: der Wein wächst an Steilhängen, die mit 60 Grad und noch etwas mehr in die Höhe zeigen. Da sieht man dann zwei Reihen Reben, eine brusthohe Ziegelmauer, dann der nächste schmale Absatz. Maschinen kann man hier nicht einsetzen, und bei der Lese braucht man schwindelfreie Helfer. - Hier findet sich ein vom Rest Deutschlands abgesetztes Mikroklima, das den Anbau von Pinot erlaubt, der ein ähnliches Qualitätspotential hat wie jener im Burgund.

Beim Weingut Kriechel war ich bei meiner letzten Sommertour für drei Nächte im Gästehaus einquartiert, und durfte ihr Ahrtal wie ihren Weinkeller kennen lernen. Das sind nette Leute, die auch Kleinstabnehmer wie mich verläßlich beliefern - und ein Probepaket werden sie sicherlich auch verschicken.

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